Die Kolumne “Aus Amt & Kreis” erscheint schriftlich alle zwei Wochen in jedem Landkreisjournal bzw. können Sie diese auch hier lesen (siehe unten).
Zudem gibt es zu wichtigen Themen auch regelmäßig eine Videobotschaft auf Youtube unter https://www.youtube.com/playlist?list=PL06M6tvxBuJmL6zrEOQS6BYBCWO2WrvVV (externer Link)
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Pflege ist ein Zukunftsthema von höchster Bedeutung für unsere Gesellschaft, ein Thema, welches Millionen von Menschen betrifft – sei es als Pflegebedürftige, pflegende Angehörige oder Fachkräfte im Pflegebereich. Mit einer immer älter werdenden Bevölkerung und steigenden Herausforderungen im Gesundheitswesen nimmt die Bedeutung von Pflege stetig zu. Richtig und qualitativ hochwertig angeboten sorgt sie nicht nur für körperliches Wohlbefinden, sondern sichert auch Lebensqualität, Würde und soziale Teilhabe. Pflege ist dabei weit mehr als eine Dienstleistung: Sie ist ein Ausdruck von Mitmenschlichkeit und Verantwortung. Vor diesem Hintergrund hat der Kreistag unlängst die Einführung einer sogenannten „Pflegekonferenz“ in unserem Landkreis beschlossen. Im Rahmen der Pflegekonferenz kommen ganz konkret sämtliche Akteure unseres Landkreises im Bereich der Pflege zusammen, um zu diskutieren, wie wir uns als Gemeinschaft auf diesem so wichtigen Feld noch besser aufstellen können. Sie zielt also darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Kostenträgern, Pflegedienstleistern, pflegenden Angehörigen und Ehrenamtlichen zu optimieren. Von großem Vorteil: Der Gesetzgeber sieht vor, dass die Pflegekassen verpflichtend an den Pflegekonferenzen teilnehmen müssen. Es sitzen also, salopp formuliert, auch diejenigen mit am Tisch, die die Leistungen finanzieren müssen. Neben der Frage nach dem Erhalt der Kliniken im Landkreis und den ärztlichen Versorgungsstrukturen, nehmen wir uns weiterhin auch der Pflege intensiv an. Künftig werde ich an dieser Stelle natürlich über die Arbeit und die beschlossenen Maßnahmen der Pflegekonferenz berichten.
Bleiben wir im Themengebiet der Gesundheit. Unlängst hat uns die AOK wertvolle Gesundheitsdaten über die Menschen in unserem Landkreis zur Verfügung gestellt. Freilich vollends anonymisiert. Der sog. „AOK-Gesundheitsbericht“ führt lokale Werte zu verschiedenen Krankheitsbildern auf, welche unter anderem vom Lebensstil sowie dem Lebensumfeld der Menschen beeinflusst werden. Diese Werte sind für unsere Arbeit sehr wichtig, wollen wir doch „Gesundheitsregion“ sein. Mit diesem Ziel arbeiten im Landratsamt verschiedene Kolleginnen und Kollegen an Angeboten der Gesundheitsvorsorge und -fürsorge. Damit dies zielgerichtet erfolgen kann, ist es wichtig zu wissen, welche Krankheitsbilder in unserem Landkreis auffällig sind. Besonders aufschlussreich ist in diesem Kontext ein Vergleich mit dem bayernweiten Durchschnitt. Dabei wird deutlich, dass in unserem Landkreis mehr Menschen unter anderem übergewichtig sind sowie an Bluthochdruck und Rückenschmerzen leiden. Aktuell sind wir damit beschäftigt, die Informationen des AOK-Gesundheitsberichts weiter auszuwerten und, darauf aufbauend, uns Gedanken über passende Gesundheits- und Vorsorgeangebote zu machen.
Letztes Thema für heute: Der Bau einer Salzhalle in Scheinfeld. Unser Kreisbauhof benötigt eine solche, um die Lagerung von Streusalz effizient und witterungsgeschützt gewährleisten zu können. Seit gut zwei Jahren wägt die Kreispolitik ab, wie im Detail die Aufbewahrung des Salzes erfolgen soll. Ein in Auftrag gegebenes Modernisierungsgutachten brachte zu Tage, dass der Untergrund am Standort am Kreisbauhof eine besondere Fundamentkonstruktion erforderlich macht. Auch zeigte sich, dass deshalb die favorisierte Ausführung in Holzbauweise nicht zur Anwendung kommen kann. Demnach verbleibt nur der Bau einer Salzhalle aus Beton, die uns, nach Kostenschätzung des beauftragten Ingenieurs, rund 1,6 Mio. Euro kosten würde. Eine Menge Geld, weshalb der Kreistag in seiner letzten Zusammenkunft nochmals alternative Lösungsansätze ins Spiel gebracht hat: Der Einsatz von Silos, kleinere, auf die Kommunen des Landkreises verteilte und mit ihnen betriebene Lagerlösungen, „Just-in-Time-Anlieferungsmodelle“ mit Salzlieferanten usw. Diese Optionen werden gerade geprüft und intern intensiv abgewogen. Im Februar soll sodann der Kreistag die endgültige Entscheidung fällen, welchen Weg wir einschlagen. Denn eines ist sicher: Wir brauchen eine Lösung – und der nächste Winter kommt bestimmt.
Kommen Sie gut durch die nächsten zwei Wochen.
Ihr
Christian von Dobschütz
Alle Informationen gibt es auch in der YouTube-Playlist "Aus Amt & Kreis" im Kanal von Frankens Mehrregion
Markt Emskirchen, 15.11.2024 - js