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Landrat: Aus Amt & Kreis

Die Kolumne “Aus Amt & Kreis” erscheint schriftlich alle zwei Wochen in jedem Landkreisjournal bzw. können Sie diese auch hier lesen (siehe unten).
Zudem gibt es zu wichtigen Themen auch regelmäßig eine Videobotschaft auf Youtube unter https://www.youtube.com/playlist?list=PL06M6tvxBuJmL6zrEOQS6BYBCWO2WrvVV (externer Link)

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wohin, Frankens Mehrregion? Wo sehen wir uns in zehn Jahren? Was sind die Kernthemen, die es voranzutreiben gilt, um unsere Heimat zukunftsfähig aufzustellen? Diese Fragen haben mich, haben uns in den letzten Monaten intensiv beschäftigt. In den Weihnachtsferien hatte ich Zeit, eine Strategie auszuarbeiten und zu Papier zu bringen. Diese wurde in den vergangenen drei Monaten in Verwaltung und Kreispolitik diskutiert und unlängst verabschiedet. Ich sage danke allen, die hier kreativ mitgedacht und sich eingebracht haben. Solch eine langfristige Strategie funktioniert nur, wenn sie auch unterstützt wird und auf einer breiten Basis fußt. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass es ungemein wichtig ist, eine Idee davon zu haben, wohin es gehen soll mit unserer kommunalpolitischen Ausrichtung. Wie hat es der Philosoph Seneca einmal gesagt: „Wer den Hafen nicht kennt, in den er Segeln will, für den ist kein Wind günstig!“ Um bei diesem Bild zu bleiben: Wohin wollen wir also künftig segeln?
Unsere Strategie umfasst, verkürzt dargestellt, vier Themenfelder:

1. Wir wollen ein Landkreis der wirtschaftlichen Stärke sein. Dazu gehört die gezielte Ausweisung von attraktiven Gewerbegebieten. Für Erweiterungsmöglichkeiten unserer heimischen Wirtschaft, aber durchaus auch für ansiedlungswillige Unternehmen aus den umliegenden Wachstumszentren Würzburg, Fürth, Nürnberg, Herzogenaurach und Erlangen. Dabei wollen wir vor allem auch mit Energievorteilen punkten. Denn dort, wo 
günstige Energie verfügbar ist, siedelt sich Wirtschaft an. Die Förderung erneuerbarer Energien ist daher ein gewichtiges Ziel von uns. Genauso wie die Ausnutzung der Gunst-lage, dass das künftige Wasserstoff-Kernnetz durch unseren Landkreis führen wird. Aus meiner Sicht ein riesiger Standortvorteil, den wir uns zu Nutze machen müssen. 

2. Wir wollen ein Landkreis sein, in dem man gut und gerne lebt. Dazu gehört, dass wir in unserem Verantwortungsbereich den Rahmen schaffen wollen, dass sich unsere Bevölkerung wohlfühlt und, bestmöglich, zeitlebens hier wohnen bleibt. Zugleich wollen wir dafür sorgen, dass wir als attraktiver Wohn- und Lebensraum wahrgenommen werden – auch von außerhalb unseres Kreises. Ein moderater Zuzug ist Garant dafür, dass wir unsere Infrastruktur erhalten können. Wir legen daher viel Wert auf einen funktionierenden ÖPNV (unter anderem über das NEA-Mobil), moderne, weiterführende Schulen (aktuell in der Planung: die Sanierung der Berufsschule Bad Windsheim), eine zeitgemäße, flächendeckende Gesundheitsversorgung (gegenwärtig durchdenken wir Varianten, wie wir im Lichte der Bundesgesetzgebung unsere Kliniklandschaft sichern können) und eine Kulturlandschaft, in der sich Jung und Alt wiederfinden.

3. Wir wollen ein Landkreis sein, der sich als Partner für Bevölkerung, Unternehmerschaft & Kommunen versteht. Klar, wir sind auch Staatsverwaltung. Und in dieser Funktion müssen wir Gesetze vollziehen. Mal mit gewissen „Spielräumen“. Mal ohne jedwede Auslegungsmöglichkeit. Daher kann ich Ihnen auch nicht versprechen, dass all Ihren Anliegen stets zugestimmt werden kann. Ich versichere Ihnen aber, dass wir mit dem Geist beseelt handeln wollen, zuallererst nach dem Machbaren zu suchen. Ergänzt um Verbesserungsprojekte, wie einer leichteren, telefonischen Erreichbarkeit oder mehr Online-Services. Außerdem verstehen wir uns als „Entwicklungspartner“ für unsere Kommunen. Sie schaffen und erhalten Einrichtungen vor Ort, die unser aller Leben lebens- und liebenswert machen. Daher wollen wir bei der Projektumsetzung bestmöglich unterstützen. 
Nicht zuletzt auch und gerade bei Leuchttürmen mit hoher Strahlkraft, wie etwa dem Streuobstkompetenzzentrum in Burgbernheim, dem Naturparkzentrum in Scheinfeld, dem Technologie-Transferzentrum (TTZ) in Neustadt, der pilothaften Wasserstoff-Produktion in Uffenheim sowie der Landesgartenschau in Bad Windsheim. 

4. Zu guter Letzt: Ein Landkreis des Miteinanders wollen wir sein. Trotz nicht ganz einfacher Zeiten möchte ich vorleben, dass durch gegenseitiges Verstehen, einem respektvollen Umgang und Offenheit viel mehr erreicht werden kann. Wir leben im Kreistag eine solche Kultur. Dies ist mir ungemein wichtig. Nicht gegeneinander, sondern miteinander. Überdies bin ich davon überzeugt, dass Transparenz und Information ungemein wichtig sind, um Politikverdrossenheit vorzubeugen. Genau diese Zeilen, die ich alle zwei Wochen in den Computer tippe, entstehen aus dieser Motivation. Ich möchte, dass Sie wissen, was läuft. Schönes und weniger Schönes.

„Wohin Frankens Mehrregion“, lautete die Ausgangsfrage dieser kleinen Kolumne. Gelingt es uns, die genannten vier Themenfelder umzusetzen, dann bin ich davon überzeugt: In eine gute Zukunft!

Bis zum nächsten Mal.


Ihr
Christian von Dobschütz  
Landrat

Alle Informationen gibt es auch in der YouTube-Playlist "Aus Amt & Kreis" im Kanal von Frankens Mehrregion

Markt Emskirchen, 15,04,2025 - js

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