Der Wald erfüllt vielerlei Funktionen. Er leistet neben einem sozialen und wirtschaftlichen Beitrag für den Menschen ebenso einen essentiellen Beitrag für den globalen Klima- und Artenschutz. Der Wald steht als Erholungsraum für Alle zur Verfügung und bietet gleichzeitig Zugang zum nachwachsenden Rohstoff Holz. Darüber hinaus bindet der Wald einen bedeutenden Teil des ausgestoßenen Kohlenstoffdioxids und trägt zur Regulierung des Wasserhaushaltes bei. Er reinigt die Luft und wirkt ausgleichend auf das Klima. Für eine zukünftige Sicherung unserer Trinkwasserversorgung ist er unverzichtbar und stellt die Lebensgrundlage für eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten dar.
Die Gefahren, denen der Wald in den letzten Jahren ausgesetzt ist, nehmen jedoch kontinuierlich zu. Insbesondere die zunehmende Trockenheit der letzten Jahre gefährdet die Widerstandskraft aller Baumarten. Ältere Bäume sind aufgrund von Trockenstress anfällig für Insekten- und Pilzbefall. Der Borkenkäfer als Hauptschädling vernichtet großflächig Fichtenbestände in unserer Region. Die bisher als widerstandsfähig eingeschätzte und in Franken weit verbreitete Kiefer wird zunehmend vom Prachtkäfer befallen und stirbt ab. Noch stärker ist die Auswirkung der ausbleibenden Niederschläge auf Nachpflanzungen in Forstkulturen, die ohne Bewässerung häufig vertrocknen. Für den zukünftigen Erhalt und Umbau des Waldes ist die Naturverjüngung von enormer Bedeutung, auch weil sich die Wurzelmasse, im Gegensatz zu Baumschulpflanzen, ungestört und unverletzt entwickeln konnte. Einen starken Einfluss auf den Erfolg der Naturverjüngung hat die Intensität der Bejagung, die allein die Jungpflanzen vor Verbiss schützen kann.
Der im Bayerischen Waldgesetzt (BayWaldG) verankerte Grundsatz „Wald vor Wild“ kann zu Interessenskonflikten zwischen Waldbesitzern und Jagdpächtern führen. Der Marktgemeinderat hat dazu ein Positionspapier beschlossen, das sich als Empfehlung an die Jagdgenossenschaften richtet.
Positionspapier Wald vor Wild